Zwischenprüfung – eine matschige Angelegenheit

Am 28. April ging es für mich wieder einmal nach Münnerstadt. Nicht für die nächste ÜLU, sondern für die praktische Zwischenprüfung. Einige meiner Mitschüler und ich saßen abends noch zusammen, versuchten uns nicht verrückt zu machen und gingen noch einige Punkte der gelernten Dinge durch.

Am Montagmorgen um 8 Uhr ging es dann los zur Theo-Remmertz-Akademie. Die Gruppe von 38 Auszubildenden wurde in zwei Hälften unterteilt. Eine Hälfte war zuerst auf dem Lehrfriedhof für die Grabmacherprüfung, die andere zuerst in der Akademie für das Fachgespräch und Warenkunde. In der Akademie angekommen bekamen wir noch letzte Informationen wie der Tag ablaufen wird und dann saßen wir zusammen in einem Raum und warteten bis einer nach dem anderen für die jeweilige Prüfung aufgerufen wurde.

Im Fachgespräch bekommt man zu einem bestimmten Thema eine Situation vorgelesen. Anschließend stellen die Prüfer Fragen zu dem Beispiel. Für diesen Prüfungsteil sind 10 Minuten vorgesehen.

In dem Prüfungsteil Warenkunde hat man die Aufgabe einen Sarg, eine Urne, einen Sargbeschlag, einen Talar (Sterbehemd) und eine Deckengarnitur so zu beschreiben wie es vorher im Unterricht der Berufsschule und bei der ÜLU gelehrt wurde. Dafür sind 30 Minuten vorgesehen.

Als dieser Teil geschafft war, hieß es für mich erst einmal warten. Meine Grabmacherprüfung sollte nämlich erst um 15.30 Uhr stattfinden. Leider verzögerte sich der Ablauf der Prüfungen, sodass wir erst später starten konnten. Mittlerweile fing es dann auch noch an zu regnen.

Bei der Grabmacherprüfung hat man die Aufgabe ein Grab, per Zufall wird entschieden ob Hand- oder Baggergrab, in der vorgegebenen Zeit von 90 Minuten zu zweit auszuheben und zu dekorieren. Mein Partner, der auch per Zufall ausgelost wurde, und ich waren ein gutes Team und wurden in der angegebenen Zeit fertig. Der Regen tat uns keinen Gefallen und erschwerte die Arbeit zusätzlich. Klitschnass, erschöpft aber trotzdem zufrieden konnten wir im Anschluss endlich den Heimweg antreten.

Doch ganz geschafft hatten wir es noch nicht. Am 11. Mai stand die schriftliche Prüfung an. Dieser Prüfungsteil erfolgt an der jeweiligen Berufsschule. Es werden alle Themen aus dem ersten Ausbildungsjahr geprüft. Dazu gehören zum Beispiel Buchhaltung, Warenkunde, Grabtechnik und Fragen zur Bestattung.

Nach den geschafften Prüfungen dauerte es ein paar Wochen bis das Ergebnis per Post ankam. Ich bin mit meinen Leistungen vollkommen zufrieden und hoffe, dass ich in der Abschlussprüfung noch eine Schippe drauflegen kann.

Kaum vorstellbar, dass es in ca. einem Jahr schon geschafft ist und die Zeit so schnell vergangen ist. Ich blicke sehr positiv auf meine ersten zwei Lehrjahre zurück. In dieser Zeit habe ich sehr viele Erfahrungen gemacht, viel gelernt und neue Menschen kennengelernt. Ich bin sehr gespannt, was mich in meinem letzten Lehrjahr noch erwartet.

Auch im Jahr 2019 haben wir eine Ausbildungsstelle zur Bestattungsfachkraft zu vergeben. Weitere Informationen finden Sie hier.